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RFI-Sparplan

Stellungnahme des Intendanten

 Siegfried Forster

Artikel vom 19.01.2009 Letzte Aktualisierung am 29.04.2009 15:09 TU

RFI-Präsident Alain de Pouzilhac äußerte sich am Montag zum ersten Mal öffentlich zur angestrebten Streichung von 206 Stellen bei Radio France Internationale. Dabei verteidigteb er noch einmal den Abbau der sechs Fremdsprachen-Redaktionen. 

Die sechs Fremdsprachenredaktionen, die dem Sparplan zum Opfer fallen, sind die polnische, die serbo-kroatische, die albanische, die türkische, die laotische und die deutsche.

Die Stilllegung der deutschsprachigen Sendungen rechtfertigte Pouzilhac mit den folgenden Worten:

Alain de Pouzilhac - Intendant von Radio France Internationale

21/01/2009

Ich glaube, es handelt sich vor allem um eine geopolitische Veränderung in der Welt. Als die Berliner Mauer noch existierte – aber das ist schon 20 Jahre her – da war es unabdingbar für unser Radio sich auf Deutsch an die Deutschen… des Ostens zu richten. Heute gibt es eine Entwicklung der Demokratie in Europa, in Polen, in Deutschland, in solchen Sprachen. Es scheint mir vollkommen normal zu sein, dass dadurch die Einschaltquote sinkt, weil es weniger Bedarf an einer freien Welt gibt, weil die Welt freier und demokratischer geworden ist. Und ab diesem Moment wird die Zuhörerschaft unendlich klein und man muss sich weiter entwickeln. Das ist eine einfache Entwicklung.

Die deutsche Redaktion hatte die Direktion wiederholt schriftlich darauf hingewiesen, dass die RFI-Sendungen in deutscher Sprache sich weder nur an ostdeutsche Hörer, noch an mit Demokratie-Defizit ausgestattete Hörer richtet, sondern an alle deutschsprachigen, an Frankreich interessierten Hörer weltweit. Wie aus den von der Direktion veröffentlichten Statistiken hervorgeht, verzeichnete die erst im Mai neu eingerichtete Internetseite erhebliche Zuwachsraten. In den verschiedenen Schreiben an die Direktion betonte die Redaktion, dass sie sich als zukunftsweisende Plattform für einen deutsch-französischen Dialog und als Akteur einer europäischen Öffentlichkeit versteht – und sicher nicht als übrig gebliebene Waffe aus dem Kalten Krieg.