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Wehrmachtsverbrechen

Auf Spurensuche 64 Jahre danach

Carolin Lohrenz, Cornelius Wüllenkemper

Artikel vom 16.07.2008 Letzte Aktualisierung am 23.07.2008 12:05 TU

Karte: RFI
Der deutsche Staatsanwalt Ulrich Maaß ist auf Spurensuche nach einem der schwersten Kriegsverbrechen der Nazis in Frankreich. Südlich der Stadt Tours hatte die Wehrmacht im Jahr 1944 einen blutigen Vergeltungsschlag ausgeübt. Heute interessiert Maaß vor allem, ob die Täter noch leben.

Maillé - Maison du souvenirPhoto : Maison du souvenir Maillé

Ober-Staatsanwalt Ulrich Maaß und sein Ermittlerteam begannen ihre Arbeit in Maillé südlich von Tours. Deutsche Truppen töteten dort am 25. August 1944 124 Menschen, darunter 44 Kinder. Die genauen Umstände des Massakers sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt.

60 bis 100 Soldaten sollen an der Greueltat beteiligt gewesen sein. Sie war eine Vergeltung für einen Anschlag der französischen Résistance auf zwei Militärfahrzeuge in der Nacht zuvor. Drei Tage lang haben die Ermittler aus Dortmund in dem Dorf Zeugen oder Angehörige der Opfer der Bluttat befragt, das Archiv gesichtet und Details über die möglichen Stationierungsorte der Wehrmacht gesammelt.

Ulrich Maaß legte ein Blumengebinde zur Erinnerung an die Opfer am Tatort nieder. "Ich schäme mich für das, was die Deutschen hier begangen haben und ich bitte um Entschuldigung", erklärte Maaß, der sich über den ihm bereiteten Empfang überrascht und gerührt zeigte.

Das Massaker am 25. August 1944 dauerte den ganzen Vormittag. Nachmittags bombardierte die Artillerie das Dorf. Ein Viertel der Bevölkerung starb an dem Tag, an dem Paris befreit wurde. 2006 öffnete die Erinnerungsstätte "Maison du souvenir".

Der nordrhein-westfälsche Chefankläger für NS-Verbrechen will vor allem herausfinden, ob noch Täter leben. In Frankreich sind die Taten verjährt, nicht so in Deutschland.

Verurteilt für das Massaker wurde bislang nur der deutsche Leutnant der Reserve Gustav Schlüter. Ein Gericht in Bordeaux befand ihn 1952 in Abwesenheit für schuldig und verhängte die Todesstrafe. Schlüter wurde aber nie gefasst und starb 13 Jahre später in Hamburg.

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