Davos

Sarkozy gegen Finanzkapitalismus

 Ulrike Sachweh

Artikel vom 28.01.2010 Letzte Aktualisierung am 28.01.2010 10:40 TU

Präsident Nicolas Sarkozy hat zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums in Davos die Auswüchse des Finanzkapitalismus angeprangert. Die Globalisierung sei in diesem Bereich außer Kontrolle geraten, sagte er am Mittwoch in seiner Eröffnungsrede.

Sarkozy forderte neue internationale Regeln. Daher unterstütze er die
Pläne von US-Präsident Barack Obama zur Bankenkontrolle. Aufgabe
der Banken sei es nicht zu spekulieren, sondern die Entwicklung der
Wirtschaft zu finanzieren. Zugleich kritisierte er "exzessive Profite" in der Finanzbranche. Das Verhalten vieler Leute in diesem Bereich sei "unanständig".
    
Er forderte ein abgestimmtes Vorgehen der Gruppe der wichtigsten
Industrie- und Schwellenländer (G-20) bei der Einführung neuer Regeln für die Finanzmärkte. Wenn Frankreich im kommenden Jahr den Vorsitz über G-8 und G-20 habe, werde er das Thema auf die Tagesordnung setzen, sagte Sarkozy in Davos..
    
An dem bis Sonntag dauernden Weltwirtschaftsforum nehmen rund 2500 ranghohe Manager, Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft teil. Diskutiert werden soll dabei über Wege, den Aufschwung nach der Krise zu verstetigen. Auch der Wiederaufbau von Haiti nach dem schweren Erdbeben und der Klimawandel sind Themen.

Es ist das erste Mal, dass ein französischer Staatspräsident an dem Forum teilnimmt.