Achim Lippold
Artikel vom 29.12.2008 Letzte Aktualisierung am 29.12.2008 16:55 TU
Bereits am vergangenen Freitag war ein Obdachloser im Pariser Vorort Saint-Ouen erfroren.
Die Stadt stellte neue Notunterkünfte zur Verfügung. Christophe Louis vom Sozialverein "Morts de la rue" hält diese Maßnahme für nicht ausreichend:
"Wir bräuchten Notunterkünfte auf lange Sicht wie bei Naturkatastrophen, wo man den Opfern eine langfristige Bleibe zur Verfügung stellt. Jetzt soll also eine Schule mit Feldbetten hinzukommen. Aber das hilft auch nicht viel. Denn die Obdachlosen haben, wenn sie morgens um 8 Uhr wieder 'raus in die Kälte müssen, keine Garantie, dass sie am Abend wieder dort Unterschlupf finden können. Wir verlangen daher von der Regierung eine langfristige Politik, die über Notmaßnahmen wegen plötzlicher Kälte hinausgeht."
Nach Angaben von Sozialarbeitern sind in diesem Jahr in Frankreich 359 Obdachlose gestorben, zum Teil an den Folgen des harten Lebens auf der Straße.
Der für die soziale Eingliederung von Obdachlosen eintretende Verein "Die Kinder des Don Quichotte" kündigte an, in einigen französischen Städten Zeltlager für Bedürftige zu errichten.
Wohnungsministerin Christine Boutin erklärte daraufhin, es gebe genügend Unterkünfte für die rund 100 000 Obdachlosen im Land.
Fokus Frankreich
Letzte Aktualisierung am 15.01.2010 16:16 TU
Politik
2010.01.18 10:51 TU
Gesellschaft