Günter Liehr
Artikel vom 24.03.2009 Letzte Aktualisierung am 24.03.2009 10:54 TU
Das kündigte Verteidigungsminister Hervé Morin in der Dienstagsausgabe der Zeitung Le Figaro an. Es sei Zeit, dass Frankreich mit sich selbst ins Reine komme, erklärte der Verteidigungsminister.
Von 1960 bis 1996 führte die Atomstreitmacht 210 Tests in der algerischen Sahara und in Französisch-Polynesien durch. Bei den ersten Tests waren zahlreiche Mitarbeiter der Streitkräfte oder der beteiligten Firmen nicht hinreichend gegen die radioaktive Strahlung geschützt.Bislang hatte sich der Staat geweigert, auf die Klagen der an den Tests beteiligten Personen über Leukämie und andere Krebserkrankungen einzugehen. Die jetzt beschlossenen Maßnahmen stellen nun endlich für die Opfer eine Erleichterung dar. Zu ihnen gehört René Rey, heute 68 Jahre, der an einem Krebs des Lymphsystems leidet. Der einstige Sahara-Soldat erinnert sich:
"Wir mussten uns in die Nähe des Stollens begeben, in der die Bombe explodiert war, nur mit Shorts und Hemd bekleidet, ohne irgendwelchen Schutz. Während das zivile Personal der Atombehörde in Schutzkombinationen mit Gasmasken arbeitete. Wir wissen aus Dokumenten, die der Geheimhaltung unterlagen, dass diese Zone verstrahlt war. Wir hatten keinerlei Sicherheitsunterweisung bekommen, keine Ausbildung zu nuklearen Fragen, wir wussten nichts! Aber die Armee wollte das nicht anerkennen. Jetzt ist immerhin ein Schritt unternommen worden. Aber es hat fast 50 Jahre gedauert, bis anerkannt wurde, dass in der Sahara Dinge passiert sind, die nicht in Ordnung waren!"
Ausgeschlossen von Entschädigungen bleiben zunächst die Einheimischen, die während der Tests in der Sahara und in Polynesien gelebt haben.Fokus Frankreich
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