Siegfried Forster
Artikel vom 30.03.2009 Letzte Aktualisierung am 30.03.2009 14:54 TU
Seine Melodien rufen bei Millionen von Menschen Erinnerungen wach. Am 29. März starb der französische Filmkomponist und dreifache Oscarpreisträger Maurice Jarre im Alter von 84 Jahren. Er verstarb in der Nacht zum Sonntag in Los Angeles, wo er seit vielen Jahren gelebt hatte.
Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy würdigte Jarre am Montag für sein «majestätisches Werk», das in die Geschichte des Kinos eingegangen sei.
Jarre war in seiner Karriere neunmal für den Oscar nominiert, dreimal hat er ihn gewonnen: In den 60er Jahren für Lawrence von Arabien und Doktor Schiwago, zwei Jahrzehnte später für A Passage to India.
Der Vater des Musikers Jean-Michel Jarre gilt als ein Pionier der modernen Filmkomposition und war an mehr als 150 internationalen Filmproduktionen beteiligt.
Gegenüber RFI hatte er sich zum Thema Filmmusik einmal folgendermassen geäußert.
"Wissen Sie, bei Lawrence von Arabien waren zwei Stunden Filmmusik vorgesehen. Und ich war gezwungen, die Musik innerhalb von sechs Wochen zu schreiben. Da gibt es keine Wochenenden mehr, keine Ferien. Das erfordert eine Konzentration rund um die Uhr. Ich wusste, dass es praktisch unmöglich war, zwei Stunden Filmmusik innerhalb von sechs Wochen zu schreiben - außer Tag und Nacht zu arbeiten. Deshalb habe ich mir einen Arbeitsrhythmus auferlegt, der folgendermaßen aussah: fünf Stunden arbeiten, zwanzig Minuten schlafen, zwei Stunden, um richtig wach zu werden und dann wieder fünf Stunden arbeiten. Das habe ich sechs Wochen lang gemacht. Danach war ich natürlich vollkommen fertig."
Maurice Jarre arbeitete für legendäre Regisseure wie John Frankenheimer, Alfred Hitchcock und Luchino Visconti. Die Berlinale ehrte den im französischen Lyon geborenen Filmkomponisten erst im Februar für sein Lebenswerk mit dem Goldenen Ehrenbären.
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