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Schweinegrippe

Zwei Fälle, aber kein heimischer Krankheitsherd

 Siegfried Forster

Artikel vom 03.05.2009 Letzte Aktualisierung am 03.05.2009 18:27 TU

In Frankreich gab es Sonntag Abend offiziell immer noch nur zwei Fälle von der nunmehr A-H1N1 genannten „Schweinegrippe“, acht Fälle sind nach Angaben von Gesundheitsministerin Bachelot "wahrscheinlich", insgesamt existieren 28 ernsthafte Verdachtsfälle.

Für den Virus-Experten Bruno Lina vom Centre national de référence de la grippe (CNR) aus Lyon bedeutet das aber nicht, dass es in Frankreich bereits einen Krankheitsherd gebe, denn alle Erkrankten hätten sich in Mexiko angesteckt.

"Nein, davon kann man noch nicht sprechen. Die zwei oder drei Fälle, die in Frankreich bestätigt worden sind, dabei handelt es sich um Personen, die in Mexiko waren und die zurückgereist sind, nachdem sie sich dort vor Ort angesteckt hatten. Bis heute gibt es in Frankreich also keinen heimischen Krankheitsherd. Wir haben keinen Beginn einer Epidemie in Frankreich. In keinster Weise."

An den Pariser Flughäfen wurde für Mexiko-Reisende ein psychologischer Krisenstab eingerichtet. Die Angestellten für Gepäckabfertigung am Pariser Flughafen Orly hatten sich am Wochenende unter Hinweis auf die Grippegefahr kurzzeitig geweigert, Gepäck von Flügen aus Mexiko und Spanien abzufertigen und so bei 15 Flügen für Verzögerungen gesorgt. Über 1.000 Passagiere waren betroffen. Ein Air-France-Team und mehrere Stewardessen und Stewards weigerten sich, in Flugzeuge mit Zielrichtung Mexiko einzusteigen, berichtete AFP.

Ab Dienstag sollen in Frankreich Flugreisende aus Mexiko in einer Sonderzone am Flughafen abgewickelt werden, um Kontakt mit anderen Reisen zu verhindern, kündigte Innenministerin Michèle Alliot-Marie an. Gleichzeitig versicherten die Behörden, Frankreich verfüge über 33 Millionen Dosen an geeigneten Grippe-Mitteln im Falle einer Epidemie. Ab Dienstag soll eine Vorsorgekampagne in den Medien gestartet werden, hieß es weiter. Von Schulfahrten nach Mexiko oder New York wird abgeraten.

Zahlreiche Experten gaben unterdessen Entwarnung: das Virus verhalte sich bislang wie ein banaler Grippe-Virus. Das Institut Pasteur versprach, ab Montag einen Schnelltest bereitzustellen, um innerhalb von Stunden festzustellen, ob es sich um eine Schweinegrippe handelt oder nicht.