Ulrike Sachweh
Artikel vom 09.06.2009 Letzte Aktualisierung am 09.06.2009 07:16 TU
Den Erfolg erklärt er damit, dass Europe Ecologie eine echte Sammlungsbewegung ist. Zu seiner bunten Truppe gehören Persönlichkeiten wie Bauernführer José Bové, die populäre Untersuchungsrichterin Eva Joly und einige Mitkämpfer des Fernseh-Öko-Stars Nicolas Hulot.
Cohn-Bendit ist außerdem ein echter Europäer. Im südwestfranzösischen Montauban ist er zur Welt gekommen als Sohn eines jüdischen Anwalts aus Deutschland. Nach den Studentenprotesten 1968 war er mehrere Jahre in Frankfurt am Main Dezernent für multikulturelle Angelegenheiten. 1994 wurde er für die deutschen Grünen ins Europaparlament gewählt.1999 ließ er sich für die französischen Verts wiederwählen, 2004 erneut für die deutschen. Trotzdem hat er nicht die doppelte Staatsbürgerschaft, sondern nur einen deutschen Pass.
Ambitionen auf die französische Staatspräsidentschaft hat er stets weit von sich gewiesen. Man habe es im Wahlkampf gesehen, die Präsidentschaft sei ein Virus, das krank mache, sagte er auf einer Pressekonferenz. Er dachte dabei vor allem an seinen zentristischen Widersacher François Bayrou, dessen MoDem neben dem PS der zweite große Verlierer des 7. Juni ist. Cohn-Bendit sieht sich allenfalls als EU-Sondergesandter im Nahen Osten.
Sein französisches Erfolgsrezept will er nun auch im EU-Paralament anwenden. Dort haben sich die Grünen von bisher 43 auf 52 Sitze verbessert. Er wirbt für eine Allianz mit Sozialdemokraten und Linken, um ein neues Mandat für EU-Kommissionspräsident José Manuel
Barroso zu verhindern.
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