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Atomkraft

Entscheidung über Fessenheim fällt 2011

 Achim Lippold

Artikel vom 30.06.2009 Letzte Aktualisierung am 30.06.2009 14:10 TU

Das Atomkraftwerk Tricastin in Südfrankreich. (Photo : AFP)
Das französische Amt für Atomsicherheit (ASN) will Anfang 2011 über eine Verlängerung der Laufzeit des Atomkraftwerks Fessenheim am Oberrhein entscheiden. Zunächst müsse aber die anstehende Zehnjahresinspektion abgeschlossen und ausgewertet sein, sagte der Leiter der Straßburger ASN-Abteilung, Pascal Lignères. Nach seinen Angaben hat der französische Stromkonzern EDF bereits eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung um zehn Jahre beantragt.

Fessenheim ist das älteste französische Atomkraftwerk. Die Zehnjahres-Inspektion soll in diesem Herbst beginnen. Sie werde für jeden der beiden Druckwasserreaktoren etwa drei Monate dauern, erläuterte Lignères. Den Abschlussbericht erwarte sein Amt Mitte 2010. EDF habe bereits rund 20.000 Seiten mit technischen Angaben und Untersuchungen übermittelt. Nach diesen Unterlagen würde der Meiler einem Erdbeben, Überschwemmungen und selbst einem schweren Unfall standhalten.

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hatte sich im April nach einer dreiwöchigen Kontrolle des Meilers kritisch geäußert. In mehreren Punkten bleibe das Akw hinter international gültigen Standards zurück. Die Betreiber von Fessenheim müssten unter anderem eine Rangordnung für geplante "Eingriffe" nach sicherheitsrelevanten Vorfällen festlegen.

Umweltschützer im deutsch-französisch-schweizerischen Dreiländereck fordern seit Jahren die Stilllegung von Fessenheim. Sie begründen dies unter anderem mit dem Erdbebenrisiko im Oberrheingraben und den zahlreichen Pannen in dem 1977 in Betrieb genommenen Kraftwerk.