Christine Siebert
Artikel vom 23.07.2009 Letzte Aktualisierung am 23.07.2009 15:31 TU
Bei einem der größten Wald- und Buschbrände der vergangenen Jahre ist die südfranzösische Großstadt Marseille nur knapp einer Katastrophe entkommen. Hunderte Feuerwehrleute und Löschflugzeuge konnten die Flammen erst kurz vor den Toren der Stadt unter Kontrolle bringen. Ausgelöst wurde das Feuer offenbar von Schießübungen der Fremdenlegion.
Premierminister François Fillon kritisierte den "Berufsfehler" der Legionäre mit scharfen Worten:
Filllon
Auch der Präfekt der Region Michel Sappin übte heftige Kritik am unverantwortlichen Verhalten der Militärs. Es sei skandalös, dass die Soldaten bei den vorherrschenden Wetterbedingungen ihren Aktivitäten nachgingen, als wenn nichts wäre. Michel Sappin:
Bereits im letzten Jahr war der größte Waldbrand der Region von der Armee verursacht worden. Er ging vom Lager Canjuers im Departement Var aus. Seit Monaten warnen wir die Militärs und haben sie gebeten, sehr vorsichtig zu sein, und das Klima zu berücksichtigen. Wie der Bürgermeister von Marseille und sämtliche Volksvertreter der Region finde ich es beklagenswert, dass all diesen Warnungen zum Trotz das Militär es für notwendig hielt, jene Regeln der Vorsicht zu missachten, die wir allen nahezulegen versuchen. Wahrhaftig: diese Angelegenheit ist höchst bedauerlich!
Der Brand habe zeitweise "tausend Häuser bedroht", sagte der Bürgermeister von Marseille, Jean-Claude Gaudin.
Eine Villa sowie fünf Holzhäuser wurden Raub der Flammen. Ein Alters- und ein Behindertenheim mit rund 200 Bewohnern mussten evakuiert werden.
Um Marseille wurden 1300 Hektar Busch- und Waldgebiet zerstört. Die Feuerfront war zeitweise acht Kilometer breit. 480 Feuerwehrleute und hundert Löschfahrzeuge waren im Einsatz. Die Lage sei "im Vergleich zum Vorabend nicht mehr Besorgnis erregend, aber das Feuer ist noch nicht aus", sagte ein Feuerwehrsprecher. Bis zur vollständigen Löschung bestehe die Gefahr, dass sich der Brand erneut ausbreite.
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