Suche

/ languages

Choisir langue
 

Atomkraft

Good old Fessenheim?

 Siegfried Forster

Artikel vom 03.10.2009 Letzte Aktualisierung am 03.10.2009 18:05 TU

Nicht nur Tricastin sorgt für Ärger.(Photo : AFP)
Zahlreiche Atomkraftgegner aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland haben im elsässischen Colmar am Samstag gegen den Weiterbetrieb des französischen Kernkraftwerks Fessenheim am Rhein protestiert. Die Polizei sprach von 3.500 Demonstranten, die Organisatoren von 10.000.

Der Protest richtete sich gegen eine mögliche Verlängerung der Betriebsdauer des ältesten Atomkraftwerks Frankreichs um weitere zehn Jahre. Fessenheim wurde Ende 1977 in Betrieb genommen. Fessenheim gilt aus mehreren Gründen als einer der unsichersten Atommeiler Frankreichs und Westeuropas: hierzu zählen nicht nur seine Laufzeit, sondern auch regelmäßig auftretende Störfälle und seine Lage im erdbebengefährdeten Rheingraben.

In den nächsten Monaten wird das Kraftwerk verschiedenen Inspektionen unterzogen. Anschließend entscheidet die französische Atomaufsicht ASN, ob die Anlage für weitere zehn Jahre Strom produzieren darf. Der Leiter der staatlichen Atomaufsicht ASN, André-Claude Lacoste, hatte im vergangenen Jahr allerdings bereits angedeutet, es sei "unwahrscheinlich", dass Fessenheim abgeschaltet werde. Auch der französische Strombetreiber EDF geht in seinen Bilanzen bereits von einer Reaktor-Laufzeit von 40 Jahren aus.

Ein Grossaufgebot der Polizei hatte in Colmar die Innenstadt mit drei Meter hohen Metallbarrieren abgeriegelt. Die französische Polizei nahm an den Grenzen Kontrollen der Ausweispapiere vor.