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Sarkozy in Kasachstan

Milliardendeals für Öl und Gas

 Ulrike Sachweh

Artikel vom 06.10.2009 Letzte Aktualisierung am 06.10.2009 13:26 TU

(Foto: Petro Kazakhstan)
Präsident Nicolas Sarkozy spielt den Interessenvertreter der französischen Industrie in Kasachstan. Mit milliardenschweren Abkommen sind französische Konzerne in die Ausbeutung der großen Öl- und Gasvorkommen in Kasachstan eingestiegen. Ein Konsortium französischer Unternehmen soll die Pipeline legen, mit der das Öl aus dem kasachischen Riesenölfeld Kaschagan in die aserbaidschanische Hauptstadt Baku gelangen soll. Von Baku aus soll das Öl unter Umgehung Russlands nach Europa kommen.

Die Energiekonzerne Total und GDF Suez sicherten sich im Beisein von Sarkozy einen 25-Prozent-Anteil an einem russisch-kasachischen Gasfeld im Kaspischen Meer.

Der Atomkonzern Areva vereinbarte mit Kazatomprom die Schaffung des Gemeinschaftsunternehmens Ifastar in Paris, das den Bau eines Werks für Kernbrennstoffe in Kasachstan vorbereiten soll. Kasachstan soll Uran und Areva die Technik liefern.

Die EADS-Tochter Astrium vereinbarte die Lieferung von zwei Erdbeobachtungssatelliten und die Vermarktung von deren Bilder.
Kasachstan hat aus sowjetischer Zeit eine Raumfahrttradition. Hier startete auch der erste Satellit Sputnik.

Auf die Kritik, dass sich Frankreich in Kasachstan auf Geschäfte mit einem Diktator einlasse, der Demokratie und Menschenrechte missachte, antwortete Staatspräsident Sarkozy in einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Astana:

Nicolas Sarkozy

06/10/2009

"Ich glaube, wenn man in ein Land oder eine Weltregion kommt, dann soll man nicht seine Vorurteile mitbringen. Man sollte eher versuchen zu verstehen, was vorgefallen ist. Es gibt hier Probleme, doch es ist besser, nicht als Lehrmeister zu kommen, sondern als Freund, der hilft, die Probleme zu lösen. Ich habe mehrmals mit Präsident Nazerbeidschew im Beisein von Zeugen über Demokratie und Menschenrechte gesprochen. Dass Frankreich Kasachstan diplomatisch unterstützt, heißt, dass wir auf den Frieden setzen. Ich weiß, dass Sie unsere Haltung gegenüber Syrien auch nicht verstanden haben, dabei wird sie einstimmig in aller Welt befürwortet, weil sie auf den Frieden abzielt."