Carmen Lünsmann
Artikel vom 06.10.2009 Letzte Aktualisierung am 07.10.2009 09:05 TU
Ein Mann, der seiner Frau bis zur Bessenheit huldigt und erst zur Besinnung kommt, als er vermeintlich im Wahn seine Geliebte tötet - diese düster-phantastische Geschichte zwischen Vision und Wirklichkeit eroberte in den 20er Jahren als Oper die Bühnen Europas. Erich Wolfgang Korngold war gerade 23 Jahre alt, als er “Die tote Stadt” komponierte. Es sollte der Höhepunkt seiner Karriere werden und bleiben. Denn das Werk des jüdischen Komponisten fiel erst dem nationalsozialistischen Wahn zum Opfer und nach dem Zweiten Weltkrieg haftete dem erfolgreichen Hollywood-Komponisten der Ruf des Unterhaltungskünstlers an, der - wie Kritiker frötzelten - mehr Korn als Gold liefere. Einen Ruf, den der 1957 verstorbene Komponist erst posthum abschütteln konnte.
Besonders späte Genugtuung wird ihm aus Paris zuteil. An der Nationaloper wird Die Tote Stadt dieser Tage zum ersten Mal aufgeführt. Mit Robert Dean Smith und der deutschen Sopranistin Ricarda Merbeth in den Hauptrollen und einer Inszenierung von Willy Decker.
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