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Claude Lévi-Strauss

Genie des universellen Humanismus

 Carmen Lünsmann, Ulrike Sachweh

Artikel vom 04.11.2009 Letzte Aktualisierung am 05.11.2009 10:18 TU

Claude Levi-Strauss(Photo: AFP)

Der französische Anthropologe Claude Lévi-Strauss ist tot. Er starb im Alter von 100 Jahren in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Präsident Nicolas Sarkozy würdigte den Wissenschaftler als einen unermüdlichen Humanisten. 

Lévi-Strauss werde als "einer der größten Ethnologen aller Zeiten" in die Geschichte eingehen, so der Staatschef. Betroffen von dem Tod des Völkerkundlers äußerte sich auch der französische Kulturminister Frédéric Mitterrand.

Frédéric Mitterrand

04/11/2009

Ich verspüre ein großes Gefühl des Verlusts und der Trauer. Ich habe "Traurige Tropen" mit 18 gelesen und es war für mich eine vollkommene Bereicherung. Dieses Buch hat mir eine Welt eröffnet, die ich nicht kannte, die der Amazonas-Indianer, es hat aber auch die Bescheidenheit eines Menschen vor Augen gehalten, der meinte, noch alles lernen zu müssen. Lévi-Strauss ist in gewisser Hinsicht mit Freud vergleichbar; d.h. auch wenn man sich nicht für Ethnographie oder Psychologie interessiert, kann man der Schönheit der Sprache nicht widerstehen. Lévi-Strauss war zugleich ein Wissenschaftler, ein Intellektueller und ein Künstler.

Claude Lévi-Strauss war einer der Pioniere der modernen Anthropologie und Begründer des ethnologischen Strukturalismus. Von 1959 bis 1982 lehrte er am Collège de France. 1973 wurde er als erster Anthropologe in die Académie française gewählt. Politisch hat sich Lévi-Strauss nie engagiert.

Am 27. November 2008 feierte er seinen 100. Geburtstag. Wir sendeten damals diese Hommage:

Der "wilde" Denker Claude Lévi-Strauss

28/11/2008 Ulrike Sachweh

Der Kunsthistoriker Werner Spies zu Claude Lévi-Strauss

27/11/2008 Ulrike Sachweh