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Identitätsdebatte

Nationale Psychoanalyse

 Ann-Catherine Cavalli

Artikel vom 26.11.2009 Letzte Aktualisierung am 27.11.2009 09:01 TU

La carte nationale d'identité française. (Photo : DR)

Frankreich stellt sich seit einigen Wochen die Frage, was es bedeutet,Franzose zu sein. Gestern begann die offizielle «Große Debatte», zu der mehrere hundert Gesprächsrunden in allen Teilen des Landes geplant sind.

Die Erkundung der nationalen Identität soll sich bis Januar hinziehen. Den Anstoß für die Debatte hatte Einwanderungsminister Eric Besson gegeben. Themen sind die französische Geschichte, Kultur und Sprache, aber auch Fragen der Religion.

Debattiert wird unter anderem, ob Jugendliche verpflichtet werden sollten, mindestens einmal im Jahr die Nationalhymne zu singen. Und wie sollten die nationalen Werte, so sie denn bestimmbar sind, den zugewanderten Mitbürgern vermittelt werden?

Die Diskussion, die in rund 300 Präfekturen stattfinden soll, hat bereits heftige Kontroversen ausgelöst. Die Sozialisten werfen der Regierung vor, wenige Monate vor den Regionalenwahlen mit dem Thema auf Stimmenfang im rechtsradikalen Lager zu gehen.

Auftakt bildete gestern eine zweistündige Debatte vor handverlesenem Publikum in Montargis. Nur ein Gemeindemitglied aus dem linken Lager gab dem Minister kontra. Albert Mimoune.  

Albert Mimoune

26/11/2009

Herr Minister, lassen Sie mich zunächst sagen, dass ich hier niemanden repräsentiere außer mich selbst. Ich habe kein anderes Mandat. Ich bin nicht für diese Debatte über die nationale Identität, weil ich nicht ihre Notwendigkeit sehe. Ich wurde zufällig in Tunesien geboren. Ich habe mich dafür entschieden Franzose zu werden, und ich halte es nicht für notwendig, dass meine Identität definiert wird.