Achim Lippold
Artikel vom 08.12.2009 Letzte Aktualisierung am 08.12.2009 14:00 TU
Gleich welchen Glaubens sie seien, müssten die Bürger "von jeder Zurschaustellung und Provokation" in diesem Bereich Abstand nehmen, schrieb Sarkozy in einem vorab in Auszügen veröffentlichten Leitartikel für die Mittwochsausgabe der Abendzeitung "Le Monde".
Religion müsse - so wörtlich "mit demütiger Unauffälligkeit" ausgeübt werden. Dies sei kein Zeichen von "Halbherzigkeit" bei den eigenen Überzeugungen, sondern "brüderlicher Respekt" gegenüber denen, die nicht dasselbe glaubten.
Der Präsident wertete die Öffnung gegenüber anderen als eine Bereicherung. Wer nach Frankreich komme, müsse respektiert werden, gleichzeitig verdienten aber auch die Respekt, die dort schon lebten, so Sarkozy.
Die Ablehnung der Minarette in der Schweiz hat in Frankreich, wo fünf Millionen Muslime leben, die Debatte über Moschee-Projekte neu entfacht. Umfragen zeigen, dass die Franzosen in der Frage gespalten sind.
Das Votum der Eidgenossen fiel zudem in eine von Sarkozy angestoßene landesweite Diskussion über "nationale Identität", die auch nach Einschätzung von Parteifreunden inzwischen aus dem Ruder läuft und vor allem den Rechtsextremen nützt.
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