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Steuerflucht

Informatiker gibt 3000 französische Inhaber Schweizer Konten preis

 Günter Liehr, Ann-Catherine Cavalli

Artikel vom 10.12.2009 Letzte Aktualisierung am 10.12.2009 10:50 TU

Eric Woerth, der französische Haushaltsminister.(Photo : Stéphane de Sakutin / AFP)
Die französische Regierung hat bestätigt, dass sie von einem ehemaligen Mitarbeiter der britischen Großbank HSBC eine Kontenliste mit mutmaßlichen Steuerflüchtlingen in der Schweiz erhalten hat.

Der frühere Informatiker der HSBC-Filiale in Genf sei "eine Quelle" für die durch die Finanzbehörden erstellte Liste mit 3000 möglichen Steuersündern, sagte Haushaltsminister Eric Woerth am Mittwochabend im Fernsehsender France 2. Er bekräftigte aber, dass der Mann keinerlei Geld für die Lieferung der Liste erhalten habe.

Laut eines Berichts der Tageszeitung LE PARISIEN vom Mittwoch hat der franko-italienische Informatiker das Datenverarbeitungssystem seines früheren Arbeitgebers in Genf angezapft und sich mit den Informationen nach Südfrankreich abgesetzt. Dort habe der Mann seine Informationen an die Steuerbehörden weitergereicht.

Die Staatsanwaltschaft in Nizza hat Ermittlungen gegen mehrere Staatsbürger aus ihrem Zuständigkeitsbereich eingeleitet. Sie sollen bei dem britischen Institut Konten eröffnet haben und unter dem Verdacht der Geldwäsche stehen.

Haushaltsminister Woerth hatte im August gesagt, er habe eine Liste mit 3000 Namen von Franzosen, die insgesamt drei Milliarden Euro allein in der Schweiz angelegt hätten. Bei einem Teil bestehe der Verdacht der Steuerhinterziehung. Bis Ende des Jahres können französische Steuerflüchtlinge noch die Möglichkeit einer Selbstanzeige nutzen, um einer möglichen Strafverfolgung zu entgehen.