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Der "grüne" Yves Rocher ist tot

 Ulrike Sachweh

Artikel vom 28.12.2009 Letzte Aktualisierung am 28.12.2009 13:12 TU

Der Chef des gleichnamigen Kosmetikkonzerns ist am 26. Dezember im Alter von 79 Jahren in Paris an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.

Präsident Sarkozy würdigte das Lebenswerk des Bretonen. Der "große französische Industrielle" habe es verstanden, Schritt für Schritt eine Unternehmensgruppe aufzubauen, die "im Dienste der Schönheit der Frau" stehe, hieß es in einer Erklärung des Elysée-Palasts.

Yves Rocher wurde am 7. April 1930 in dem bretonischen Dorf La Gacilly geboren. Die Erfolgsgeschichte des Unternehmers begann in den 50er Jahren, als der Sohn eines Markthändlers eine Salbe gegen Hämorrhoiden zusammenrührte und über Anzeigen in der Zeitschrift ICI PARIS im Versand verkaufte. Das Rezept hatte er von einer bretonischen Heilpraktikerin bekommen.

1959 gründete Rocher schließlich das Kosmetikunternehmen, das seinen Namen trug und in den kommenden Jahrzehnten zu einer weltbekannten Marke wurde. Er setzte dabei von Anfang an auf pflanzliche Zutaten und lehnte chemische Stoffe ab. 1969 eröffnete er sein erstes Geschäft. Heute ist das Unternehmen mit mehr als 15.000 Angestellten und rund zwei Milliarden Euro Umsatz jährlich in etwa 30 Ländern weltweit vertreten. Zu dem Konzern gehören inzwischen 2000 Geschäfte sowie neben Yves Rocher weitere Marken wie die Kinderbekleidungsreihe Petit Bateau.

Neben seinen Unternehmen widmete sich Rocher über Jahrzehnte in seiner bretonischen Heimat der Politik. Von 1962 bis 2008 war er Bürgermeister seines Heimatorts. Zudem saß er im bretonischen Regionalrat und schuf mit seinem Konzern zahlreiche Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region.

Auch nach seinem Tod bleibt das Unternehmen in der Hand der Familie. Sein Enkel Bris Rocher hat die Geschäftsleitung seit 2007 übernommen.