Achim Lippold
Artikel vom 05.01.2010 Letzte Aktualisierung am 05.01.2010 11:54 TU
Der Flugzeugbauer Airbus will den Militärtransporter A400M womöglich fallen lassen. Das berichtete die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Demnach habe Airbus-Chef Thomas Enders kürzlich gegenüber Führungskräften gesagt, er glaube "nicht mehr an eine erfolgreiche Programmfortführung". Airbus will einen möglichen Ausstieg bislang nicht bestätigen.
Airbus-Chef Enders sei sehr skeptisch, dass mit den Regierungen der sieben europäischen Bestell-Länder bis Ende Januar eine Einigung über die Projekt-Mehrkosten in Höhe von 5,3 Milliarden Euro erzielt werden könne, berichtet die "FTD". Die Chancen hierfür stünden bei 50 Prozent. Daher gebe es jetzt Planungen für einen Programmabbruch.
Enders hatte bereits in der Vergangenheit einen Ausstieg aus dem A400M-Programm ins Spiel gebracht. Nun aber sei er entschlossen, die Konsequenzen zu tragen, berichtete die "FTD". Es gebe sogar bereits Listen von A400M-Ingenieuren, die beim Bau der Zivilflugzeuge A350 und A380 eingesetzt werden sollen.
Zu einem möglichen Ausstieg aus dem A400M-Programm wollte Airbus keine Stellungnahme abgeben. Ein Konzernsprecher sagte jedoch, Konzern-Chef Enders habe sich bereits im März vergangenen Jahres kritisch über die Zukunft des Militärtransporters geäußert. Damals hatte Enders erklärt, dass ein Ende mit Schrecken unter Umständen besser sein könnte als ein Schrecken ohne Ende.
Der Airbus-Sprecher wies darauf hin, dass der Flugzeughersteller jetzt "so schnell wie möglich" eine Einigung der A400M-Bestell-Länder über die Mehrkosten brauche, die für das Projekt anfielen. Er halte es jedoch für möglich, dass diese Gespräche wie vereinbart bis Ende Januar zu einem positiven Abschluss gebracht werden könnten.
Das Verteidigungsministerium sagte, dass Deutschland an dem Projekt festhalten wolle. Deutschland hat 60 Militärtransporter bei Airbus bestellt.
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