Volkskrankheit Depression

Franzosen sind EU-Spitzenreiter bei Prozac-Konsum

 Christine Siebert

Artikel vom 08.01.2010 Letzte Aktualisierung am 08.01.2010 15:48 TU

In der Geschichte der psychischen Depression gibt es die Zeit vor und die Zeit nach Prozac. Bevor die Wunderpille aus den USA vor 20 Jahren den europäischen Kontinent erreichte, waren Antidepressiva Hammermittel mit starken Nebenwirkungen - von der Mundtrockenheit über Schläfrigkeit bis hin zu Herzproblemen. Prozac hat jedoch auf den ersten Blick keine gefährlichen Nebenwirkungen, wirkt schnell und radikal - kurz: lässt das Leben wie auf Knopfdruck wieder rosig erscheinen. Die Franzosen haben die Pille jedenfalls sofort ins Herz geschlossen: Etwa fünf Millionen Franzosen nehmen Studien zufolge regelmäßig das bekannte Anti-Depressivum Prozac oder andere Psychopharmaka. Der Konsum in Frankreich ist damit dreimal so hoch wie in den europäischen Nachbarländern.