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Eric Rohmer

Der Musset des französischen Kinos ist tot

 Ann-Catherine Cavalli

Artikel vom 12.01.2010 Letzte Aktualisierung am 13.01.2010 13:18 TU

Eric Rohmer im Juli 2007AFP / Marie Rivière

Der französische Regisseur Eric Rohmer ist tot. Der Mitbegründer der "Nouvelle Vague" aus den 60er Jahren wurde 89 Jahre alt. Rohmers Karriere umspannte fast ein halbes Jahrhundert. Sein Werk umfasst etwa 50 Filme.

Eric Rohmer wurde im April 1920 als Jean-Marie Maurice Scherer in Tulle im Departement Corrèze geboren. Nach einer kurzen Zeit als Lehrer begann er Drehbücher zu schreiben und gründete die Zeitschrift "La Gazette du Cinema" mit seinen Kollegen Jean-Luc Godard, Francois Truffaut und Jacques Rivette, die später als Wortführer der "Nouvelle Vague" das französische Kino revolutionierten. Sein Streifen "Meine Nacht mit Maude" wurde 1969 für das beste Drehbuch für einen Oscar nominiert. Zu weiteren herausragenden Werken gehörten "Claires Knie" von 1970 und die zwei Jahre später entstandene "Liebe am Nachmittag". Rohmer drehte viele Literaturverfilmungen, wobei die Schattierungen der Liebe im Vordergrund standen und die Frauenfiguren zumeist dominierten. Einen Teil seiner Filme organisierte Rohmer in Zyklen, etwa über Sprichwörter und Jahreszeiten. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hatte Rohmer unter anderem "Herbstgeschichte", "Sommer", "Wintermärchen" und "Frühlingserzählung" gedreht. Für seinen Film "Pauline am Strand" wurde der Regisseur bei der Berlinale 1983 mit dem Silbernen Bären geehrt. Rohmers letzter Film "Les amours d'Astree et de Celadon" erschien 2007. Nach diesem Film werde er "in Rente gehen", kündigte Rohmer damals an. Der Film lief im Wettbewerb des Festivals von Venedig.

Der Berliner Filmwissenschaftler und ehemalige Co-Leiter der Berlinale Ulrich Gregor zu Eric Rohmer

13/01/2010 Cornelius Wüllenkemper