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Frankreich-Syrien

Einladung sorgt für Skandal

Ulrike Sachweh

Artikel vom 15.06.2008 Letzte Aktualisierung am 15.06.2008 11:25 TU

Baschar Assad(Photo : AFP)

Nach dem Mord an Rafik Hariri galt Baschar Assad in Frankreich als Persona non grata.

Doch das Einlenken des Syrers im Libanon-Konflikt hat die eingefrorenen Kontakte wieder aufgetaut.

Jetzt geht Nicolas Sarkozy sogar so weit, den Syrer zum 14. Juli nach Paris zu laden. Gleich erhob sich ein Sturm der Entrüstung.

Baschar Assad wird am 13. Juli in Frankreich eintreffen, um an der Taufe der Union für das Mittelmeer teilzunehmen..Seine Teilnahme an diesem Festakt steht weniger in der Diskussion als sein Platz auf der Ehrentribüne auf den Champs-Elysées am 14. Juli. Er wurde auch zur traditionellen Militärparade am französischen Nationalfeiertag eingeladen.

Sozialistenchef François Hollande nannte die Präsenz des Syrers ein "ärgerliches Symbol". Das bestätigte auch der antisyrische libanesische Drusenführer Walid Dschumblatt auf France Inter:

Das ist eine Beleidigung Frankreichs, eine Beleidigung des libanesischen Volks und der libanesischen Unabhängigkeitsbewegung. Die hat Baschar für alle Verbrechen verantwortlich gemacht, unter anderem für den Mord an Rafik Hariri. Wir haben Monsieur Sarkozy bei seinem Besuch im Libanon unsere Meinung gesagt: dass die Teilnahme an der Mittelmeer-Union noch akzeptabel ist, aber dass Assads Erscheinen auf der Ehrentribüne am 14. Juli eine Beleidigung ist, das haben wir ihm klar und deutlich gesagt, und der gesamten französisischen Delegation im Beisein von François Hollande, François Bayrou und Jean-Pierre Raffarin.

Ähnlich heftige Reaktionen kamen aus Israel. Auch der französische Aussenminister Bernard Kouchner verbarg auf Europe 1 nicht seine Vorbehalte:

Ehrlich gesagt amüsiert mich das nicht besonders. Aber wenn man die Mittelmeer-Union zustande bringen will, und wenn die Israelis derzeit mit den Syrern sprechen, sollten wir nicht zu wählerisch sein. Ich glaube, es ist wichtig mit Leuten, die anderer Meinung sind, zu sprechen. Und ich wiederhole: ich fühle mich nicht besonders wohl dabei, aber so müssen wir handeln, oder wir belassen es bei den Spannungen, den Problemen und wahrscheinlich den bewaffneten Kämpfen.

Aussenminister Kouchner teilt diese Meinung mit anderen Sozialisten,  wie Jack Lang und Ex-Premierminister Michel Rocard.

Baschar Assad ist nicht der erste umstrittene Staatschef, der von Nicolas Sarkozy mit offenen Armen empfangen wird. Erst Ende letzten Jahres hatte ein fünftägiger Besuch des libyschen Präsidenten Muammar al-Gaddafi in Paris für heftige Diskussionen im In -und Ausland gesorgt. Gaddafi wird im Juli nicht nach Paris kommen. Er hat Sarkozy eine schroffe Absage erteilt.

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