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Revue de presse Dienstag, 26. Januar 2010

Der neue Sarkozy

 Siegfried Forster

Artikel vom 26.01.2010 Letzte Aktualisierung am 26.01.2010 10:24 TU

"Le nouveau Sarkozy" - "Der neue Sarkozy" sieht LE FIGARO nach folgendermaßen aus: "Der Präsident will einen Konsens in Sachen Rentenreform. Er kündigt einen Rückgang der Arbeitslosigkeit in den nächsten Wochen an. Er verurteilt die Strategie der Auslagerung von Renault als 'unannehmbar'. Er verschärft den Ton gegen die illegale Einwanderung. Er engagiert sich nicht im Wahlkampf für die Regionalwahlen." Für die konservative Zeitung Zeichen eines inneren Wandels: "Man spürt bei ihm den Willen zum Wandel, was ihn betrifft, aber glücklicherweise nicht bei dem was er macht."

"Les nouvelles promesses de Sarkozy" - "Sarkozys neue Versprechen". Der gestrige Fernsehauftritt von Frankreichs Staatschef veranlasst LE PARISIEN zum Titel "Die Lektionen des Professors Sarkozy". Etwa als Sarkozy "einer jungen Frau, die ihm höflich zuhört, zuraunt: "Ich bitte Sie aufzuschreiben, was ich sage", bevor er sich verbessert: "Das ist nur eine Art die Dinge zu sagen." Was von der gestrigen Lehrstunde des Präsidenten bleibt, lässt sich für das Boulevardblatt in ein paar Zitaten zusammenfassen: "In den kommenden Wochen und Monaten werden Sie einen Rückgang der Arbeitslosigkeit erleben." Oder: "Die Debatte zur nationalen Identität ist vollkommen nützlich." Oder zu einer möglichen neuen Präsidentschafts-Kandidatur: "Ich habe einen Vertrag für fünf Jahre, es ist an mir, daraus den für Frankreich nützlichsten Vertrag daraus zu machen. Danach werden wir sehen, ob es dann besser heißt: stopp oder noch einmal." Für den Sprecher der Sozialistischen Partei, Benoît Hamon ist das Urteil bereits gefallen: "Sarkozys Methode wirkt nicht mehr, sie ist ausgereizt."

"Sarkozy: un boniment qui tombe à plat". Für L'HUMANITE ist mit der gestrigen Fernsehdiskussion wieder einmal Sarkozys Schwindel aufgeflogen. "Grosse Trübsal im Fernsehstudio". "Niemand wurde gezwungen gestern Abend TF1 einzuschalten. Der Präsident veranstaltete eine Show bei seinen Freunden vom Privatfernsehen: der Volkswille war nur als Statist vorgesehen und die Volksdemagogie floss in Strömen." Kommunisten-Chefin Marie-George Buffet bemerkte, sie hätte gerne von Sarkozy gewusst, was er mit jenen Arbeitslosen machen möchte, die bald keinerlei Rechte auf Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe mehr haben werden.

"Sarkozy au pays de la Krisen" - "Sarkozy im Krisenland". Für LIBERATION ist Sarkozy gestern "in die Defensive geraten angesichts der Sorgen der Franzosen" und hat "keinerlei besondere Ankündigung gemacht". Für den Leitartikler der linksliberalen Zeitung erlebten wir gestern: einen eher defensiven als offensiv auftretenden Sarkozy, konzentriert, mit angespannten Gesichtszügen, aufmerksam und präzise: ein Krisen-Sarkozy." Aber, so schränkt LIBERATION ein: "alle Redekünste der Welt kann das herrschende Gefühl der Ungerechtigkeit nicht vertreiben. Sarkozy ist der Anwalt der größten Unternehmen-Chefs und verteidigt deren extravagante Löhne... Nicolas Sarkozy zahlt für die Erbsünde seiner Strategie: eine zu große Nähe mit der Geld-Kaste."

Für das Wirtschaftsblatt LES ECHOS war nur ein Satz wirklich wichtig: "Sarkozy verspricht, dass Proglio sich zu '100 Prozent EDF widmen wird'. Er hat den EDF-Chef verteidigt und gleichzeitig aufgefordert in einigen Monaten seine Verantwortung beim Privat-Unternehmen Veolia abzugeben."