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Revue de presse Donnerstag, 28. Januar 2010

Wie Milliarden gewinnen?

 Siegfried Forster

Artikel vom 28.01.2010 Letzte Aktualisierung am 28.01.2010 10:41 TU

Zwei oder mehrere Ämter zu bekleiden, galt in Frankreich lange Zeit als chic und als Zeichen von Macht und Einfluss. Doch die Zeiten ändern sich. "Ces grands patrons qui cumulent les postes" verschafft LE PARISIEN Volkes Stimme Gehör. "Die Proglio-Affäre wirft ein Licht auf eine französische Eigenheit" bemerkt das Boulevardblatt weiter: das Anhäufen von Ämtern und manchmal von Gehältern bei Chefs von Grossunternehmen. Einige Abgeordnete fordern nun ein Gesetz, um diesen Praktiken ein Ende zu bereiten" berichtet LE PARISIEN auf seiner Titelseite.

"France: le défi de l'industrie". L'HUMANITE nimmt sich heute den Herausforderungen der Industrie an. In einer Sonderbeilage versucht das kommunistische Blatt Wege aufzuzeigen, wie Frankreich wieder mehr Industrie ansiedeln und damit einhergehend Arbeitsplätze schaffen könnte: "Réindustrialiser la France, mode d'emploi". "Eine Gebrauchsanweisung." Im Innenteil warnt CGT-Gewerkschafter Bernard Thibault: "Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden 40 Prozent der Arbeiter im Industriebereich in Rente gehen. Werden Sie ersetzt werden?"

Afghanistan steht bei LA CROIX im Mittelpunkt. Das katholische Blatt betont, dass die Zukunft am Hindukusch nicht nur militärisch entschieden wird: "Die Zukunft des Landes beruht auch auf politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen. Die Regierung Karsai muss eine Legitimität wiederfinden, die bei der äußerst umstrittenen Wahl im vergangenen Herbst stark angekratzt worden ist. Er muss überzeugen, dass er sich ausschließlich dem Allgemeininteresse unterwirft und die Afghanen überzeugen, dass sie unter seiner Führung besser leben werden."

"Comment gagner des milliards?" - "Wie können wir Milliarden gewinnen". Die Titelseite von LIBERATION umweht heute ein Hauch von Glücksspiel: "Unsere zehn Rezepte, wie wir die öffentlichen Kassen wieder auffüllen können, die von den Steuer-Privilegien ruiniert worden sind." Dem Problem der Staatsschulden kann man dabei offenbar nicht mit normalen Mitteln beikommen, weshalb das linksliberale Blatt sich heute vollkommen als Comic-Zeitung eingekleidet hat: 32 Seiten mit Strichmännchen und Sprechblasen.

"9 von 10 Franzosen sprechen sich für eine Verringerung der staatlichen Ausgaben aus" steht heute als Schlagzeile bei LE FIGARO. Das konservative Blatt stützt sich dabei auf eine Ifop-Umfrage, die ans Tageslicht bringt, dass "75 Prozent der Franzosen sich sorgen machen angesichts der Höhe der Staatsschulden". Das Loch im Staatssäckel beträgt derzeit 1457 Milliarden Euro bemerkt LE FIGARO und rechnet vor: "Jeder Franzosen schultert heute durchschnittlich eine Schuldenlast von 22.500 Euro".