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Revue de presse Mittwoch, 27. Januar 2010

Burqa non grata

 Siegfried Forster

Artikel vom 27.01.2010 Letzte Aktualisierung am 27.01.2010 16:37 TU

"Les labos sur le banc des accusés". "Die Pharmaindustrie auf der Anklagebank." L'HUMANITE hält einen Nachschlag zum Krisenmanagement in bezug auf die H1N1-Grippe für äußerst notwendig: "Die Gesundheits-Kommission des Europarates tagte gestern. Sie hat die Verantwortlichen der Weltgesundheits-Organisation in die Mangel genommen sowie die Pharma-Unternehmen für ihr Vorgehen bei der Grippewelle. Auch in Frankreich verlangen Senatoren der Linksparteien PCF und PG eine Untersuchungskommission" berichtet das kommunistische Blatt.

LA CROIX geht noch einmal auf den Fernsehauftritt von Präsident Sarkozy am Montag ein: "Rassurer" - "Beruhigen" sei dabei des Präsidenten Schlüsselwort gewesen. "Ab sofort zeigt sich Sarkozy weniger angriffslustig. Wenn er dabei Gehör findet, dürfte sich die von Minister Eric Besson lancierte Debatte zur nationalen Identität nicht so schlecht weitergehen wie bisher" bekräftigt das katholische Blatt.

"Eine Million Arbeitslose erhalten bald keine Arbeitslosenhilfe mehr" sorgt sich FRANCE SOIR und zitiert Sarkozys Reaktion anlässlich seines Fernsehauftritts bei TF1 am Montag: "Niemand wird fallengelassen", aber "Frankreich braucht keine soziale Hängematte". "Die Leute wollen von uns nicht, dass sie drei Jahre lang arbeitslos sein können, sondern ihnen eine Arbeit zu finden."

"Démocratie d'opinion". Für LE FIGARO wohnten die Fernsehzuschauer am Montagabend einer Lehrstunde in Sachen Demokratie und öffentlicher Meinung bei: "Es war eine lebhafte Diskussion von höchster Qualität, mit einer erhellenden politischen Pädagogik. Wir politische Kommentatoren und Interviewer sollten das zur Kenntnis nehmen und uns davon inspiriere, was unsere Mitbürger empfinden, um Politikern Fragen zu stellen und ihre Entscheidungen zu kommentieren" schlussfolgert das konservative Blatt.

"Die Zahl der Untersuchungshaft ist äußerst unterschätzt worden" berichtet LE MONDE: "Offiziell wurde 2009 etwas mehr als 580.000 Mal eine Untersuchungshaft angeordnet. Doch Schätzungen zufolge müssen 150.000 bis 200.000 Fälle dazugerechnet werden, wenn auch Verkehrsdelikte berücksichtigt werden, was bislang nicht der Fall gewesen ist", bemerkt die Weltzeitung aus Paris.

"Burqa non grata". Der Ganzkörperschleier ist im öffentlichen Dienst in Frankreich unerwünscht, aber die Frage, bis wohin sich das Verbot erstrecken soll, bleibt umstritten, analysiert LIBERATION: "Die Abstimmung hat bei zahlreichen UMP-Abgeordneten eine gewalttätige Reaktion hervorgerufen, die ein vollständiges Verbot fordern."